Der SV Groß Oesingen seit seiner Gründung im Jahre 1910

In Groß Oesingen fanden sich bereits im Jahre 1908 einige Sportfreunde zur Leibesertüchtigung zusammen. 1910 wurde dann der Verein unter dem Namen Turn u. Sportverein Groß Oesingen gegründet.

Die erste Vorstandschaft bestand aus folgenden Personen:

1.      Vorsitzender:          Adolf Schröder

Schriftführer:                 Robert Pape

Kassierer:                       Heinrich Wolter

Turnwarte:                     Heinrich Lindehorst u. Heinrich Köllner

Weitere Gründungsmitglieder waren Robert Bühring, Otto Bühring, Rudolf Michels, Wilhelm Wespermann, Willi Buhr, Wilhelm Rodewald, Friedrich Schmidt, Heinrich Meyer, Georg Rodewald und Karl Pape.

Auch damals gab es schon Sponsoren und so wurden die anzuschaffenden Turn- und Sportgeräte vom Schmiedemeister Karl Schmidt finanziert.

Mit Sicherheit steht fest, dass vor Gründung des Vereins zwei Sportarten in Groß Oesingen betrieben wurden, natürlich Turnen und aus der Mitte der jungen Sportler das Fußballspielen.

Turnen war damals die Hauptsportart aber die jungen Leute fingen an Fußball zu spielen.

Man traf sich an langen Sommerabenden oder sonntagnachmittags an der Zahrenholzer Straße rechts hinter Penshorns in der Heide und begann dem Ball hinterherzulaufen. „Es war wie ein Knäuel“ berichteten die Alten, „jeder wollte möglichst oft an den Ball kommen, und wo der Ball war, da waren auch immer die meisten Spieler“. Die wenigen Zuschauer waren der neuen Sportart gegenüber  skeptisch gesinnt und meinten: „ Wat sall dat, de sött sik man leiber utraun, domit se morgens wär rut kommt“.

Das Turnen war dagegen beliebter und auch besser anzuschauen. Nach einiger Zeit wurde dann auch eine Jugendriege aufgestellt. In den zwanziger Jahren kam dann auch eine Damenriege dazu.

Geturnt wurde damals in „Schmidts Saal“ im Gasthaus „Zur Linde“. Zu besonderen Sportfesten wurden die Turngeräte auf den Fußballplatz in der Heide gebracht, auf dem ansonsten die Fußballer bei ihren Spielen schon beachtliche Zuschauerzahlen erreichten.

Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Fußball dann schon „professioneller“ gespielt. So brachten einige Oesinger aus der englischen Gefangenschaft die Spielregeln dieser Sportart mit. Der Platz in der Heide wurde besser hergerichtet und es wurde eine Mannschaft aufgestellt. Man begann gegen andere Vereine zu spielen.

Damals war der Heimvorteil noch viel wert. Nicht jeder besaß ein Fahrrad und so musste der Weg zu den Auswärtsspielen zu Fuß zurückgelegt werden. Deshalb kam man schon etwas ermüdet beim Gegner an. Es wurden damals nur Freundschaftsspiele ausgetragen. Gegnerische Mannschaften waren Wohlenworde, Steinhorst, Eldingen, Hankensbüttel, Ummern, Kästorf, Gamsen, Müden und Wahrenholz.

Eine wesentliche Verstärkung erhielt die Fußballmannschaft 1920 durch die Sportfamilie Cordes, als da waren Ernst, Otto und Richard Cordes.

Es gab damals schon Sportfeste mit Pokalausspielungen und die Oesinger Elf gewann so einige davon. Sie galt als eine der besten imIsenhagener Land.

Es war sehr schwer am Sonntag eine Mannschaft zusammenzustellen da viele Spieler von der Arbeit nicht frei bekamen.

Da es damals nur 2 Fußbälle gab mussten diese meistens zum Wochenende von Richard Hecker neu zusammengenäht werden damit überhaupt gespielt werden konnte. Für ein Training blieb wegen der langen Arbeitszeiten kaum Zeit.